Im September 1981 in London, im Hause der Baroness Miranda Bickford-Smith (geborene von Kirchberg), im damals bereits bekannten Cattery „Aztahazy“ begann alles..
Der Chinchilla-Kater (Perser) „Jemarie Sanquist“, der ein Geschenk für ihren Mann war und bald kastriert werden sollte, wurde in das Arbeitszimmer der Baroness gebracht um den Kontakt zur lilacfarbenen Burmadame „Bambino lilac Faberge“ für eine Weile zu vermeiden, denn die Baroness hatte für Faberge bereits einen Besuch bei einem Burmakater geplant. Als jedoch die Haushaltshilfe kam und sich dachte dass die beiden doch zusammen spielen könnten, ließ sie „Sanquist“ aus dem Zimmer! Dieser Tat haben die Burmilla-Liebhaber diese schönen, sehr menschenbezogenen und unendlich verschmusten Plappermäulchen zu verdanken. Denn zwei Monate später wurden vier kleine Kitten silberne geboren. Es waren vier kleine Mädchen die die Namen „Astahazy Gabriella“, „Astahazy Galatea“, „Astahazy Gemma“ und „Astahazy Gisella“ bekamen.
Der Rassename Burmilla besteht aus BURMa und chinchILLA. Die Chinchilla ist ein Farbschlag in Silver Shell und entstand 1894 in der Zucht der Perserkatzen.
Die Burmilla fand sehr schnell großes Interesse. 1984 importierte, die bereits als Burmazüchterin sehr bekannte, Birgit Nehammer zwei Burmillas nach Dänemark und begann ein umfangreiches Zuchtprogramm, indem sie die Burmillas mit ihrer Burmalinie "Thamakan" und einigen neuen Linien (Kartush und Brandywell) rückkreuzte. In Europa ist Birgit Nehammer somit die Gründerin der dänischen Burmillas, ihr folgte die langjährige und noch heute existierende Cattery „af Misapotanien“ in Dänemark. 2005 startete die Burmillazucht in der Cattery „of Chattahoochee“ in Hamburg. Mittlerweile gibt es in Deutschland mindestens drei Burmillazüchter.
1984 wurde der Burmilla Cat Club gegründet. Die vier bezaubernden ersten Burmillamädchen waren alle in einer bis dato nicht bekannten Farbe, die heute die Grundfarbe der Burmilla ist: Black Silver Shaded. Die zunächst ungeplante Verpaarung wurde, zwecks Selektion, in den folgenden Jahren mehrfach wiederholt. Eine Tochter aus dem ersten Wurf „Astahazy Galatea“, und eine blaue Burmesin „Bambino Azurhazy“ wurden in den Aufbau dieser Rasse mit einbezogen. Galatea wurde unter anderem mit den gut bekannten Burma Katern „Bambino Servalan“ und „Lusara Charly Brown“ zurück verpaart. Diese Rückpaarung ist sozusagen die erste Generation die im Fachjargon „F1-Generation“ genannt wird. Anerkannt wurden die Burmillas in England als neue Kurzhaar Rasse im Jahre 1996 und sie erreichten sogleich den so genannten Champion-Status.
Mit Silbernen Burmesen haben Burmillas nichts gemeinsam, dies wird aber leider oft noch so verstanden. Burmakatzen sind in der Farbe Silber nicht anerkannt, ganz im Gegenteil zur Burmilla. Hier entstand das Silber durch die Verpaarung mit einer Chinchilla. Bei wirklich reinen Burmesen ist Silber eine fatale Abweichung vom Rassestandard, bei der Burmilla allerdings genau das, wofür man sie unter anderem so liebt.
Text von Sheila B.